Kemptener Treppen erzählen

Anekdoten, Geschichtchen und Geschichten begleiten die Treppenbilder, lassen vermuten und raten, wo sich die Treppen befinden.
Im Folgenden zeigen sich die Treppen im Esemble ihrer Zugehörigkeit und Umgebung.
Ergänzend und abrundend bieten Daten und Fakten einen geschichtlichen Einblick.

 

Ungewöhnliche Geräusche an einem ansonsten ruhigen und beschaulischen Sonntagnachmittag. Der Widerhall, der die Fußgängerzone säumenden Häuser wird zunehmend dominanter ...

... Ein junger Bursche mit Jeans und Blouson steuert sein rotes Mokick zielstrebig die Fußgängerzone hinauf, verfolgt von einem Klassiker: Eine 750er BWW ... eine Polizeistreife ... scheint die Jagd jedoch beendet.

... Doch plötzlich biegt er in meine Richtung ab, nimmt die hinunterführenden Stufen als Herausforderung an ... Dort hält er inne und sucht den Blickkontakt zum oben verbliebenen Gesetzeshüter, der den PS-Vorteil nicht mehr nutzen konnte.

... Und nun? Zu Fuß die Verfolgung aufnehmen ...

Freitreppe

Freitreppe

Trotz der endgültigen Vereinigung 1818 lebten Altstadt und Neustadt im 19. Jahrhundert in vielen Bereichen noch nebeneinander her, ohne eine gemeinsame Identität zu entwickeln. So bestand das Hauptziel des Kemptener Bürgermeisters der Jahrhundertwende, Adolf Horchler (Amtszeit 1881 bis 1919) darin, aus Kempten-Altstadt und Kempten-Neustadt endlich einmal eine einzige Stadt zu machen.

Diese Zielsetzung fand ihren Niederschlag auch im städtebaulichen Konzept des Bürgermeisters. 1902 - 1904 kam es zur Anlage der Freitreppe als Verbindung zwischen der tiefer gelegenen Altstadt und der Neustadt,  ...

... Die Freitreppe führt hinauf zum Schlössle, einem Renaissance-Gebäude mit Fachwerkgiebel aus dem Jahr 1624.  ...


 

 

 

Eigentlich bin ich gar nichts Besonderes - schmucklos, zweckmäßig, eine unter Vielen. Ich bin Teil des Gebäudes, ermögliche einen bequemen Zugang und trotzdem unterscheide ich mich.

Das Haus, zu dem ich gehöre, ist Privateigentum. Und Ich? Ich gehöre natürlich dazu - aber - nicht der Grund auf dem ich stehe. Dieser ist städtisch. Na und? Damit werde ich wertvoll. Nicht für meinen Besitzer, sondern für die Stadt. Denn für mich ist Pacht zu bezahlen.

Mein "Darüber" hat es da schon besser. Rechtwinklig zum Haus ist es montiert, das ...Schild ... hängt in der Luft und Luft kostet ja nichts - oder? ...

Vogtstraße

Vogtstraße


Treppe und Nasenschild befinden sich in der Vogtstraße an einem ehemaligen Wohnhaus der 1427 erstmals nachgewiesenen Patrizierfamilie Vogt. Das Ensemble von drei Häusern im historisch gewachsenen Traufseitenbau wurde 1600 erneuert.

Als Oberschicht der alten Reichsstadt Kempten, die keinem Handwerk nachgehen musste, lebten diese Patrizier besonders vom Fernhandel und bestimmten maßgeblich die Stadtpolitik. Nach dem Vorbild der Handwerker schlossen sie sich zur Wahrung ihrer Interessen zu einer zunftähnlichen Gemeinschaft zusammen und trafen sich mit ihresgleichen Wohlhabenden im angrenzenden Müßiggängelzunfthaus. ...


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